Du willst in Deutschland selbststĂ€ndig durchstarten? Dann ist der Fragebogen zur steuerlichen Erfassung dein erster offizieller Schritt. Klingt vielleicht ein bisschen bĂŒrokratisch - aber keine Sorge: Wir zeigen dir Schritt fĂŒr Schritt, was wo hingehört.
Wir sind dabei an deiner Seite - damit dein Start in deine SelbststĂ€ndigkeit ein StĂŒck einfacher wird.
đĄ Worum gehtâs genau?
Mit diesem Formular teilst du dem Finanzamt offiziell mit, dass du dich selbststÀndig melden möchtest. Auf dieser Basis wird:
dir eine Steuernummer zugewiesen.
deine TĂ€tigkeit als freiberuflich oder gewerblich eingestuft.
entschieden, ob du umsatzsteuerpflichtig bist oder unter die Kleinunternehmerregelung fÀllst.
Einkommensteuer-Vorauszahlungen festgelegt - basierend auf deinen erwarteten Einnahmen.
â Bereit? Dann gehen wir den Fragebogen Schritt fĂŒr Schritt durch.
1. Persönliche Daten
Wir starten mit den Grundlagen: dein Name, Adresse, Geburtsdatum, Familienstand und deine Religionszugehörigkeit (fĂŒr die Kirchensteuer). Auch deine E-Mail-Adresse und Telefonnummer gehören dazu, damit dich das Finanzamt bei RĂŒckfragen schnell erreichen kann.
2. GeschÀftliche Daten
Hier gibst du an, in welcher Berufskategorie du selbststÀndig tÀtig sein wirst und beschreibst deine berufliche TÀtigkeit.
đ Wichtig: Sei so konkret wie möglich in der Beschreibung deiner TĂ€tigkeit - du hast aber nur 170 Zeichen. Diese Beschreibung entscheidet darĂŒber, ob du als Freiberufler oder Gewerbetreibender eingestuft wirst. Je klarer du beschreibst, was du vorhast, desto besser kann dich das Finanzamt richtig einordnen.
Beispiel:
âFreiberufliche Softwareentwicklung fĂŒr Web- und Mobile-Apps inkl. Beratung und individuelle Lösungen fĂŒr Kund:innen.â
đ Wichtig: Warst du in den letzten 5 Jahren irgendwann selbststĂ€ndig? Eventuell auch auĂerhalb Deutschlands? Dann gib diese Erfahrung hier an. Das hilft dem Finanzamt, sich ein vollstĂ€ndiges Bild deines beruflichen Hintergrunds zu machen.
Hast du eine separate GeschÀftsadresse? Dann trag sie hier ebenfalls ein.
3. Steuerliche Angaben
Du brauchst deine Steueridentifikationsnummer und das Startdatum deiner SelbststÀndigkeit.
đ Wichtig: Auch wenn du noch keine Einnahmen hattest, zĂ€hlt das Datum, an dem du mit deiner TĂ€tigkeit begonnen hast, z.âŻB. durch erste geschĂ€ftliche Ausgaben wie Software, AusrĂŒstung oder andere Anschaffungen. Ab diesem Zeitpunkt hast du 6 Wochen Zeit, dich beim Finanzamt selbststĂ€ndig zu melden.
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Beginn der GeschÀftstÀtigkeit
Das ist das Datum, an dem du deine selbststĂ€ndige TĂ€tigkeit tatsĂ€chlich aufgenommen hast - z.âŻB. als du erstmals deine Dienstleistungen angeboten, einen Vertrag unterzeichnet oder eine Rechnung gestellt hast. Hier kann das Datum heute, in der Vergangenheit oder bei Planung auch in der Zukunft liegen.
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Steuerlich wirksames Startdatum
Dies ist das Datum, ab dem deine Steuerpflichten offiziell beginnen. In der Regel entspricht es dem Beginn deines GeschĂ€ftsbetriebs, muss es aber nicht zwingend. Wichtig: Das Datum muss heute oder in der Vergangenheit liegen, ein zukĂŒnftiges Datum ist nicht erlaubt.
Du wirst auĂerdem deinen voraussichtlichen Umsatz fĂŒr dieses und nĂ€chstes Jahr angeben und entscheiden, ob du die Kleinunternehmerregelung anwenden möchtest. Diese beeinflusst, wie die Umsatzsteuer gehandhabt wird. Wir erklĂ€ren mehr zum Thema Kleinunternehmer in unserem Artikel hier.
đĄ Ein kurzer Hinweis zu den SchĂ€tzungen:
Eine realistische EinschÀtzung reicht völlig aus - das Finanzamt erwartet nicht, dass du Hellseher bist. Wichtig ist nur, dass deine Zahlen auf deiner echten EinschÀtzung beruhen.
Falls dein tatsÀchliches Einkommen spÀter abweicht: kein Grund zur Sorge. Das passiert oft und du kannst dem Finanzamt einfach erklÀren, warum es besser oder schlechter lief als geplant.
4. SteuerschÀtzung
Jetzt gehtâs um deinen erwarteten Gewinn fĂŒr das erste und zweite Jahr.
đ Keine Sorge - eine grobe SchĂ€tzung reicht vollkommen aus.
â ïž SchĂ€tze deine Einnahmen, zieh die erwarteten Ausgaben ab und du hast deinen voraussichtlichen Gewinn. Diese Zahl entscheidet, ob du Einkommensteuer-Vorauszahlungen leisten musst (bei Gewinnen ĂŒber ca. 1.200âŻâŹ/Jahr).
Du gibst hier auch an, ob du freiberuflich oder gewerblich tÀtig bist:
Freiberuflich â Gilt fĂŒr bestimmte Berufe, sogenannte Katalogberufe, wie z.âŻB. Texter:innen, Designer:innen, Entwickler:innen, Lehrer:innen oder Heilberufe. In der Regel handelt es sich um TĂ€tigkeiten, die auf deiner persönlichen Fachkenntnis basieren, also um geistige oder beratende Dienstleistungen.
Gewerblich (Gewerbetreibend) â Das trifft auf dich zu, wenn du Produkte verkaufst, einen Shop betreibst oder eine Agentur grĂŒndest. Auch Eventplanung und E-Commerce gehören dazu.
Kurz gesagt: Wenn deine TĂ€tigkeit nicht als freiberuflich gilt, wird sie in der Regel als gewerblich eingestuft.
đ Unsicher, was auf dich zutrifft? Schau dir unseren Artikel "Freiberufler oder Gewerbe?" an.
Oder frag einfach bei uns nach - wir helfen dir gern weiter.
Du gibst hier auch an, ob du weitere Einkommensquellen hast.
5. Bankverbindung
Hier trĂ€gst du dein Bankkonto ein - denn darĂŒber laufen mögliche RĂŒckzahlungen vom Finanzamt.
Noch kein GeschÀftskonto? Kein Problem - dein privates Konto reicht am Anfang völlig aus. Wenn du spÀter ein GeschÀftskonto eröffnest, kannst du die neue IBAN ganz einfach nachreichen. Gib dazu deinem Finanzamt kurz Bescheid.
âĄïž Schon gewusst? Du kannst ein kostenloses Accountable GeschĂ€ftskonto direkt in der App eröffnen - sobald du deine Steuernummer erhalten hast.
đ Nach der Ăbermittlung - so gehtâs weiter
Du bekommst eine BestĂ€tigung per E-Mail mit dem Ăbertragungsprotokoll - dein Nachweis, dass alles erfolgreich beim Finanzamt eingereicht wurde.
Deine Steuernummer kommt dann innerhalb von ca. 3-6 Wochen per Post. Achte darauf, dass dein Name am Briefkasten steht!
Noch Fragen? Nicht sicher, ob du alles richtig eingetragen hast?
Schreib uns einfach an steuer-coach@accountable.eu - wir sind gerne fĂŒr dich da.