Die Umsatzsteuer in Deutschland kann verwirrend sein: Wie funktioniert sie? Soll ich die Umsatzsteuer in Rechnung stellen? Sollte ich sie an das Finanzamt abführen?
Im folgenden Artikel erklären wir dir die Grundlagen der Umsatzsteuer.
So funktionieren Verkaufsrechnungen
🇩🇪 Für Verkäufe in Deutschland stellst du deinen Kunden 19 % Mehrwertsteuer in Rechnung. Diese Mehrwertsteuer muss jedes Quartal an das Finanzamt abgeführt werden.
🇪🇺 Für B2B-Verkäufe außerhalb Deutschlands und innerhalb der EU berechnest du 0 % USt. im Rahmen der Reverse-Charge-Regelung. Dein Kunde deklariert und bezahlt die Umsatzsteuer in seinem Land. Um eine Rechnung zu erstellen, benötigst du eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer. Wenn du noch keine hast, kannst du eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer über ein Online-Formular direkt auf der Website des Finanzamtes beantragen. Auf dieser Seite erfährst du mehr.
🇪🇺 Für B2C-Verkäufe in anderen EU-Ländern musst du die Umsatzsteuer berechnen. Um Komplexität zu vermeiden, darfst du 19 % deutsche MwSt. berechnen, wenn dein Umsatz in diesem Land unter 10.000 € pro Jahr liegt. Liegt er über 10 000 €, musst du ihn über den "Mini One Stop Shop" der EU deklarieren. Damit ist es für dich nicht mehr so kompliziert, in vielen Ländern, in denen du zwar Umsätze hast, aber nicht wirklich tätig bist, eine vollständige Umsatzsteuererklärung abzugeben.
🌍 Für B2B-Verkäufe außerhalb der EU gelten 0 % Umsatzsteuer, da es sich um einen Export außerhalb der EU handelt.
So funktionieren Geschäftsausgaben
🇩🇪 Bei Anbietern in Deutschland werden dir 19 % Mehrwertsteuer berechnet. Du ziehst diese Mehrwertsteuer jedes Quartal ab.
🇪🇺 Bei Anbietern außerhalb Deutschlands und innerhalb der EU berechnest du im Rahmen der Reverse Charge-Regelung 0 % Umsatzsteuer. Du meldest diese Mehrwertsteuer in Deutschland an (du hast 0 € gezahlt und ziehst 0 € ab, was sich nicht auf deine Umsatzsteuerbeträge auswirkt, aber das Finanzamt gleicht Intra-EU-Transaktionen ab und vergleicht dies mit deiner ZM). Du musst deinem Anbieter deine europäische Umsatzsteuer-Identifikationsnummer mitteilen, damit er dir eine korrekte Rechnung stellen kann.
🇪🇺 Wenn du in der EU einkaufst, z. B. auf Reisen, zahlst du unter Umständen lokale Mehrwertsteuer (z. B. bei einem Hotelaufenthalt in Frankreich auf einer Geschäftsreise werden dir 20 % Mehrwertsteuer berechnet). Diese Umsatzsteuer ist in deiner Umsatzsteuererklärung nicht erstattungsfähig. Du kannst den vollen Ausgabenbetrag aber bei deiner Einkommensteuer absetzen.
🌍 Bei Anbietern außerhalb der EU fällt keine Umsatzsteuer an. In einigen Fällen zahlst du möglicherweise lokale Steuern, die in der Umsatzsteuererklärung nicht abzugsfähig sind.
🌍 Wenn du Waren außerhalb der EU kaufst (z. B. ein E-Bike bei Alibaba), wird dir vom Transportunternehmen beim Zoll eine Einfuhrsteuer berechnet.
So funktioniert die Umsatzsteuererklärung
In jedem Steuerzeitraum reichst du eine Meldung beim Finanzamt ein (die Umsatzsteuer-Voranmeldung).
In dieser Meldung wird der Saldo zwischen der Umsatzsteuer, die du aus Verkäufen eingenommen hast, und der Umsatzsteuer, die du für abzugsfähige Käufe ausgegeben hast, berechnet.
Wenn du mehr eingenommen als ausgegeben hast, musst du die Differenz an das Finanzamt zahlen.
Wenn du weniger eingenommen hast, als du ausgegeben hast, erstattet dir das Finanzamt den Differenzbetrag.